Domestikation / Historie
In Deutschland gibt es nur wenige, kleine Bestände.
Schafe und Menschen – eine lange Geschichte
Die Domestikation der Schafe begann - wenn man den Überlieferungen Glauben schenken darf, ungefähr 10000 Jahre v. Chr. in den vorderasiatischen Bergregionen. Die ersten Hausschafe in Europa werden der Jungsteinzeit, etwa 7500 v.Chr., zugeordnet, in der die Menschen vom Jagen und Sammeln zu sesshafter Lebensweise, Haustierhaltung und zu produzierender Wirtschaftsform übergegangen sind. Im Mittelalter wurden die ersten Schäferzünfte gegründet.
Rund 160.000 Schafe und Lämmer sollen bei den 870 Schafhaltern in Nordfriesland (bundesweit ca. 60.000 Schafhalter) zu Hause sein. Eine Zahl, fast ebenso hoch wie die Einwohnerzahl des Kreises und damit ein wichtiger landwirtschaftlicher Faktor. Die Schafe begannen ihre viele Jahrhunderte währende Wanderung über Persien und Mesopotamien nach Europa. In Nordfriesland gehörten sie wahrscheinlich von Anfang an zur Tierhaltung. Die grasenden Schafe in den Salzwiesen und an den Deichen sind zu Wahrzeichen der Nordseeküste geworden. Vor etwa 100 Jahren erkannte man ihren unschätzbaren Nutzen bei der Deichpflege und im Küstenschutz. Im Vordeichland, den Salzwiesen, stampfen sie mit ihren Hufen das Marschenland fest und regen mit nimmer versiegendem Appetit die salzigen Gräser zu vermehrtem Wachstum an. Auf den Deichen sorgen sie zuverlässig für die Festigkeit und machen so die Küstenschutz-Linie sturmflutsicher.
Schafe sind Herdentieren und haben ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Weibchen leben in Gruppen mit den nicht geschlechtsreifen Jungtieren. Die jungen Böcke schließen sich in eigenen Gruppen zusammen und die erwachsenen Männchen ziehen als Einzelgänger umher und stoßen nur zur Paarungszeit zur Herde. Schafe gehören zu den Wiederkäuern und können ungefähr 20 Jahre alt werden. Die Männchen (Böcke) können - je nach Rasse- bis zu 200 (!) kg auf die Waage bringen. Schafe sind Profi-Rasenmäher und spielen daher bei der Landschaftspflege eine große Rolle. Zusätzlich liefern sie uns Wolle, Milch und Fleisch.
Nicht nur Käse wird aus der Milch der Mutterschafe gewonnen - Schafmilch wird ebenso bei der Herstellung von Kosmetika verwendet. Aus der Wolle lassen sich Strümpfe und Pullover stricken, aber auch Filzen ist z.B. eine wollverarbeitende Technik, mit der sich sogar wunderschöner Schmuck kreieren lässt.
Historie
Das Zwartbles-Schaf wird in den Niederlanden zusammen mit dem Milchschaf und dem Texelschaf zu den Weideschafen gerechnet und unterscheidet sich dadurch von anderen Schafrassen, die zu den Heideschafen gezählt werden.
Das Zwartbles wurde um 1920 bis 1930 durch Züchter in Friesland vermutlich aus dem Schoonebeeker (Heide-)Schaf herausgezüchtet. Hierbei wurden auch Texelschafe und Milchschafe eingesetzt. Das Zwartbles wurde daher auch als "verbesserter Schoonebeeker" bezeichnet und ist damit noch keine sehr alte Rasse.
1975 gab es 7 größere Züchter, vor allem in Friesland, Drente und Overijssel mit zusammen etwa 200 Mutterschafen. Insgesamt gab es etwa 500 Zwartblessen, davon ca. 50% reinrassig. In den 70er Jahren war die Rasse besonders wegen ihrer schönen braunen Wolle populär. Obwohl der Verein "Stichting Zeldzame Huis Dierrassen" sich hauptsächlich um alte Rassen kümmert, nahm man sich dort wegen der geringen Tierzahlen einer gezielten Zucht an und gründete 1979 die Vereinigung der Zwartbles-Züchter, die 1980 mit der Registrierung der Tiere begonnen hat.
Nach 1980 entwickelte sich die Rasse rasch weiter. Das "Nederlands Zwartbles Schapenstamboek" wurde 1985 gegründet und bald offiziell anerkannt. 1995 gab es im Stammbuch ca. 5000 Mutterschafe und 450 Zuchtböcke, außerhalb des Stammbuches gibt es etwa noch einmal so viele Zwartblessen.
1995 wurde ein zweites Stammbuch, die "Zwartbles-fokkersgroep" gegründet, zu der man über die Adresse Kontakt aufnehmen kann:
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"Der Schoonebeeker" ist das größte Heideschaf in den Niederlanden. Kennzeichnend sind die Hochbeinigkeit und der gestreckte Rumpf. Die Beine sind schlank und trocken, auch um die Gelenke (sehnig). Die Rückenlinie ist lang und gerade. Beide Geschlechter sind unbehornt und zeigen eine sog. "Römische Nase". Der Kopf ist lang und schmal mit einem relativ breiten Maul. Die Ohren sind groß und hoch am Kopf platziert, sie stehen zur Seite und sind nach vorn gerichtet. Die Kopf- und Beinbehaarung ist kurz und glänzend. Der Schwanz ist bewollt und reicht bis unter die Verse. Der Hals ist lang und der Kopf wird hoch getragen. |